Recyclebot
"Die Umwelt kann durch verminderte Abfallmengen und Verbrennungsgase geschont werden"
Das Kunststoff-Recycling in der Kreislaufwirtschaft steht vor neuen Herausforderungen. Seit 2022 muss nach dem VerpackG die Recyclingquote von lizenzierten und erfassten Kunststoffen auf 90 % gesteigert werden. Innerhalb dieser erwertungsquote sind mind. 70 % durch eine werkstoffliche Verwertung sicherzustellen. Im Jahr 2021 landeten noch 55 % der eingesammelten Kunststoffabfälle aus dem gelben Sack (sog. Post-Consumer Abfälle) in Verbrennungsanlagen.
Diese Herausforderung wird durch eine Zunahme an Störstoffen, bspw.Verunreinigungen, Bioabfälle, Verbunde oder sog. „intelligente Fehlwürfe“ verschärft. Das Ziel dieses Vorhabens ist die Steigerung des Nutzungsgrads von kunststoffbasierten Verpackungs- und Gewerbeabfällen, um die Recyclingquoten durch zielgerechte, KI-basierte und robotergestützte Zuführung in spezifische Recyclingpfade zu erhöhen. Dadurch kann der Verbrauch knapper Ressourcen wie Rohstoffe und Energie, die für die Produktion von Neuware notwendig wären reduziert sowie die Umwelt durch verminderte Abfallmengen und Verbrennungsgase geschont werden.
Für die werkstoffliche Verwertung ist Sortenreinheit die oberste Priorität. Post-Consumer Abfälle bestehen jedoch aus unterschiedlichen Kunststofftypen, Metall- und Verbundfolien. Einer automatisierten Sortieranlage wird zumeist eine manuelle Sortierung - oder Kontrollsortierung vorbzw. nachgeschaltet. Genau hier setzt RecycleBot an. Im Zuge der vierten industriellen Revolution hat sich in der klassischen Automatisierungsindustrie die kollaborative Robotik bzw. kollaborative Mikro-Automatisierung etabliert: Dabei werden zusätzlich zu großen automatisierten Anlagen kleinere kollaborative Roboter eingesetzt, die bisher manuell durchgeführte repetitive Tätigkeiten übernehmen. Unterstützt durch die fortschreitende Leistungsfähigkeit der Sensorik, KI und Bilderkennung sowie von fortgeschrittenen flexiblen pneumatischen Greifern ist das entstehende System bzgl. Flexibilität und Adaptivität der klassischen Sortierung von Leichtverpackungen (LVPAnlagen) oder von Gewerbeabfällen überlegen.